Blog #11


Ich weiss, ich weiss, ich habe mir mit diesem Blog lange Zeit genommen. Doch jetzt ist es wieder einmal so weit. Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, musste ich dieses Jahr Weihnachten wieder in Amerika verbringen. Aufgrund meiner Arbeitsstelle liess sich das nicht umgehen. Ich habe also die grosse «Gasser-Wiederkunft» verpasst. Das ist mir nicht leichtgefallen. Trotzdem habe ich mit der Bande am Weihnachtstag telefoniert, was mich mächtig gefreut hat. Die Briefpost, welche ich von einigen von euch erhalten habe, hat mich ebenfalls sehr ermuntert. Danke von Herzen.

Das Immigrations-Interview ist übrigens sehr gut gelaufen. Der Officer war ein richtiger Spassvogel und ist andauernd vom Thema abgekommen. Er ist, wie Greg, ein Marine und so haben sich die Zwei sofort super verstanden. Er fands auch toll, dass ich Schweizerin bin und versuchte mit seinen Deutsch Kenntnissen anzugeben. Ich war also ganz vergebens nervös. Wir haben ihm nur die ganzen Dokumente abgeben müssen und meine und Gregs «Geschichte» erzählt. Nach einer Stunde war die ganze Sache verüber und er hat mir versprochen, dass ich das Visum in einer Woche im Briefkasten haben sollte. Ehrlich gesagt war ich ein wenig enttäuscht, dass er nicht einmal nach den ganzen Fotoalben gefragt hat, welche ich als unser «Beziehungsbeweis» mitgebracht habe, aber ich wollte sie ihm auch nicht aufdrängen. Nun ist das also auch Vergangenheit. Die Karte sieht «friggin» cool aus.

Die Arbeit bei Octapharma Plasma ist für mich momentan gut, doch auch zeitweise herausfordernd. Ich werde von den Anderen geschätzt und bekomme oft positives Feedback von Spendern und meinen «Peers». Es fühlt sich gut an, wenn Spender speziell mich anfragen und sagen, sie haben den «Stupf» überhaupt nicht bemerkt. Aber es zeigt sich für mich auch manchmal, unfreiwilliger Weise, als Gelegenheit mir dicke Haut wachsen zu lassen. Manchmal wäre ich lieber dauernd in meiner Komfortzone, aber dafür habe ich mir offensichtlich das falsche Leben ausgesucht. Dadurch das Greg nun mehrheitlich vom Nachmittag bis Abend spät arbeitet, verpassen wir uns oft. Ich bleib immer auf, bis er nach Hause kommt und dann essen wir zusammen. Dies gibt uns wenigstens jeden Tag ein wenig Zeit zusammen. Sonntag ist dann jeweils «unser Tag», denn wir probieren für einander zu reservieren. Da jedoch das Plasmazentrum ab Mitte Februar auch sonntags geöffnet ist, wird auch das schwieriger werden zu erhalten. Wir werden sehen, bis jetzt haben wir immer eine Lösung zu all den Problemen hier gefunden. Finanziell hilft der Job schon, aber ich kann den Tag kaum abwarten, an dem wir uns keine Geldsorgen mehr machen müssen. Aber wir kommen zum Glück auch mit nur wenig aus. Ich versuche jedenfalls für Ende März, Anfang April Ferien freizuschaufeln und probiere dann in die Schweiz zu kommen, da es im Dezember nicht geklappt hat. Natürlich möchte ich euch so viel als möglich sehen und die Schweiz aufs Höchste geniessen. Die Leute, welche ich in Amerika antreffe sind immer sehr erstaunt, dass ich hierhergezogen bin, wenn sie erfahren das ich von der Schweiz bin. Ich glaube, sie denken Schokolade wächst in der Schweiz an den Bäumen und Grund für Sorgen gibt es dort nicht. Obwohl ja das Gras in der Schweiz schon wortwörtlich grüner ist.

Greg’s Eltern sind hier ein wenig mein Familienersatz. Auch wenn wir die Zwei nur 1 Mal im Monat sehen, fühle ich mich bei ihnen sehr angenommen. Ihr Haus auf einem abgelegenen Hügel gibt mir ein Gefühl, in den Ferien zu sein. Der Whirlpool vor ihrem Haus, unter freiem Sternenhimmel, ist noch die Kirsche auf der Torte. Ich wünschte mir, wir könnten jeweils länger bleiben. Doch die Realität ruft dann jeweils wieder und wir müssen zurück in die Stadt fahren.

Das soweit meinerseits. Ich vermisse euch und höre auch immer gerne wieder von euch.

Bis bald, eure Susanna


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