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Die lieben Amerikaner sind so gar nicht wie die Europäer. Andere Gewohnheiten, eine andere Art sich auszudrücken. Und dann Amerika selber, komplett anders als Europa. Die Strassen, die Läden, die Traditionen, usw. Ich widme diesen Blog um einige Unterschiede zu beschreiben, die mir in der Zeit hier aufgefallen sind. Einige sind einfach zu nehmen, andere machen mir teilweise Mühe.

#1 Die Privatsphäre
Die Schweizer / Europäer haben die Angewohnheit ihre Probleme geheim zu halten. Wir haben das Gefühl, es geht niemanden was an, wenn wir Probleme im eigenen Haus haben. Es ist uns peinlich und wir möchten nicht, dass andere schlecht über uns denken. Es scheint als wäre es den Amerikanern egal ihre Probleme in der Öffentlichkeit auszutragen. Beispiel: In unserer Nachbarschaft wohnt ein Paar. Als diese sich nun eines Tages gestritten haben, konnten wir das ganze Drama miterleben. Das Mädel schloss ihren Freund aus der Wohnung. Dieser drohte anschliessend die Polizei zu rufen. Jeder im Umkreis von 50m bekam mit, was geschah. So etwas bekäme man selten in der Schweiz zu sehen.

#2 Die Hospitalität (Gastfreundschaft)
Die Schweizer und Europäer sind Meister der Hospitalität. Kommt jemand zu Besuch, wird vorher sichergestellt, dass die Wohnung oder das Haus sauber und aufgeräumt ist. Dann wird dem Gast sofort etwas zu Trinken angeboten. Auch nach dem Mittag- / Abendessen wird dem Gast Kaffee, Tee mit Kuchen oder sonst ein Dessert geboten. Dies bin ich mir von zu Hause gewohnt und schätzte es immer sehr. In Amerika wird dies lediglich zu besonderen Anlässen (z.B. Geburtstage) gepflegt.

#3 Foods and Drinks
Willst du einen Kaffee, fährst du in Amerika durch ein «drive thru» beim Starbucks oder Dutch bros. Es gibt wenig bis keine kleinen Strassencafés, wie das in Europa geliebt wird. Ausserdem ist die Auswahl an Teesorten kleiner als Zuhause, im Gegensatz zu allen anderen Artikeln und Produkten in den Läden. Die Marken in den Läden sind für mich grösstenteils unbekannt. Wenn ich eine Marke erkenne, wie z.B. Barilla, tanze ich den Freudentanz. Eine Freundin hat mich nun auf den Laden «World Market» aufmerksam gemacht, welcher gewisse Schweizer und Deutsche Produkte, wie Fondue und Spätzle verkauft. Das Hahnenwasser in Amerika ist ungeniessbar. Zum Trinken muss das Wasser vorerst gefiltert werden. Dass alle Lebensmittel doppelt so viel Zucker beinhalten als in Europa, muss nicht weiter gesagt werden. Oh ja, wenn ich gerade über Essen spreche, Amerikaner lieben ihre Sandwiches und Hamburger. Etwas das für uns Europäer unbekannt ist, sind die PB’n’J (Peanutbutter and Jelly, also Erdnussbutter und Marmelade) Sandwiches. Die Hamburgerketten begrenzen sich nicht wie in der Schweiz auf McDonalds und Burger King, oh nein, sie haben so viele mehr.

#4 Die Hilfsbereitschaft
Die Hilfsbereitschaft wird in Amerika sehr gelebt. Damit sage ich nicht, dass Europäer nicht hilfsbereit sind, aber wir sind eher misstrauisch gegenüber Fremden. Dies habe ich besonders erlebt, als ich letztes Jahr meinen Anschlussflug in Chicago verpasst habe. Ich musste Mitten in der Nacht meinen Weg zu den Shuttles machen und mir ein Hotel finden. Ich war übermüdet und total mit der Situation überfordert, am liebsten hätte ich nur noch geweint. Ich war auf Hilfe angewiesen. Also habe ich einen etwas älter aussehenden Mann angesprochen und gefragt, ob er den Weg zu den Bussen kennt. Er hat mir wahrscheinlich angesehen, das ich am Ende bin, so ist er die ganze Strecke mit mir gegangen. Er hat sich mit mir unterhalten, so fühlte ich mich auch weniger verloren.

#5 Der Patriotismus
Die Schweiz ist eher demütig und zeigt sich weniger stolz zu seinem Land. Obwohl wir mehr als genug Grund hätten, Stolz zu sein (seriously guys, we don’t appreciate it enough, I know I didn’t). In Amerika jedoch ist die Flagge überall zu sehen, auch wenn es nicht der Unabhängigkeitstag (July 4th) ist. Ausserdem sind sie stolz auf ihre «Amendments», welche oft in Unterhaltungen angesprochen werden. Es sind die Rechte in der Verfassung. Diese beinhaltet die Rede-, Presse-, Religionsfreiheit, das Recht, Waffen zu besitzen und bei sich zu tragen, usw. Manche Schweizer sehen dies andererseits oft als hochmütig.

#6 Zahlungsmittel
Die Amerikaner bezahlen hauptsächlich, in 90% der Fälle, mit der Kreditkarte. In Restaurants zum Beispiel, wird der Beleg in einer Mappe gebracht. Stattdessen sofort zu bezahlen, wie in der Schweiz, lässt der Servierer dir ein wenig Abstand. Wenn die Kreditkarte in die Mappe gelegt wird, kommt der Servierer zurück, tätigt die Bezahlung dann aber an der Kasse und nicht vor dir selber. Schweizer hingegen haben meistens Bargeld bei sich und benutzen die Kreditkarte oft nur für Onlineeinkäufe oder um einen Flug zu buchen.

#7 Sprache und Kommunikation
In der Schweiz wird ein erwachsener Fremder mit «Sie» angesprochen, es zeigt Respekt und bringt einen gewissen Abstand. Natürlich gibt es diese Formalität in der englischen Sprache nicht. Aber es geht noch weiter, ich wurde bereits mehrmals von Unbekannten mit, für uns Kosenamen wie, «honey» / «hun» angesprochen. Dann gibt es die Amerikaner, die dir vorbeilaufend sagen, dass sie dein Kleid mögen oder was mir einmal gesagt wurde: «you look so chill». Dies schien vorerst für mich komisch, aber irgendwie mag ich es. Im Gegenzug wird jedoch auch das Negative direkter angesprochen. Seit ich Earl, meinen Hund, habe, werde ich ausserdem oft von Fremden angesprochen. Sie möchten Earl streicheln und fragen nach seinem Namen, Alter usw. In der Schweiz möchte die Privatsphäre beibehalten werden und diese Grenze nicht übertreten werden.

#8 Weihnachten / Weihnachtstradition
In der Schweiz klopft der Nikolaus oder «Samichlaus» mit Knecht Ruprecht «Schmutzli» und einem Esel am 6. Dezember an den Türen der Familien und bringt Schokolade, Erdnüsse und Mandarinen. In christlichen Familien wird dann am 24./25. Dezember die Geburt Christi gefeiert. Geschenke werden verteilt, Lieder werden gesungen und Kerzen am Weihnachtsbaum angezündet. In Amerika kommt Santa Claus in seinem Schlitten mit Rentieren in der Nacht des 24. Dezember durch das Cheminée in die Häuser. Kinder stellen ein Glas Milch und Kekse für ihn bereit. Er hinterlässt dann die Geschenke, welche dann am Morgen ausgepackt werden. Die «Stockings» (Weihnachtsstrümpfe) der Kinder, füllen die Eltern mit Süssigkeiten oder kleinen Geschenken. Das Konzept von «Schmutzli» ist dasselbe, er wird «Krampus» genannt.

#9 Kleidung
Guess what! Es gibt H&M Läden in Amerika. Für mich bekannte Dinge zu sehen sind immer Highlights. Die Art wie sich Leute hier kleiden ist bestimmt anders als in Europa, es gibt jedoch auch mehr Auswahl an Styles (Hippiekleidung usw.). Was mir weiter aufgefallen ist, Amerikaner schämen sich nicht in ihrem Pyjama aus dem Haus in die Öffentlichkeit zu gehen. In der Schweiz siehst du bestimmt nicht wie Leute im Pyjama in den Coop oder Migros einkaufen gehen. LOL.

#10 Strassenverkehr
In Amerika gibt es sogenannte «HOV Lanes» (High-occupancy vehicle lane) oder übersetzt «Fahrbahn für stark belegte Fahrzeuge» auf den Freeways (Autobahnen). Auf dieser Strassenspur darf nur fahren, wer nebst dem Fahrer mindestens einen Mitfahrer dabei hat. Dies soll die Bildung von Fahrgemeinschaften fördern und den Verkehr vermindern. Da praktische jede Person in Amerika ein Auto besitzt, ist der Verkehr um einiges grösser als in Europa. Züge werden vor allem für Equipments gebraucht und nicht für den Personentransport. Innerorts wie ausserorts hat es vier Strassenspuren in je eine Richtung. Wenn du also Abbiegen möchtest, musst du früh genug in die Abbiegespur wechseln. In der Schweiz musst du dir darum in der Regel keine Sorgen machen, da es innerorts sowieso nicht mehr als zwei Spuren gibt. Rechtsabbiegen in der Kreuzung bei roter Ampel ist in Amerika ausserdem immer erlaubt, wenn nicht ein spezielles Hinweisschild etwas anders anzeigt. Vortritt haben aber natürlich trotzdem Autos der kreuzenden Fahrbahn, bei welchen die Ampel grün anzeigt. Die Ampeln stehen in Amerika gegenüber der Strasse und nicht wie in Europa vor der Kreuzung.

Dies wäre es soweit. Vielleicht gibt es irgendwann einen Teil 2 der Unterschiede.
Ich freue mich über alle Rückmeldungen und Nachrichten von euch.

Liebe Grüsse,
Susanna



Kommentare

  1. Hey Susanna sehr cooli Idee <3 die meiste Pünkt hani selber au scho erlebt. :-) Ich wünsch dir viel liechtigkeit und humor zum die verschiedeheite abfange und das dich sehr bald ganz dihei fühlsch i dinere neue Heimat. big hug

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